Die Zahl der Einbürgerungsanträge ist seit der Einführung des neuen Staatsbürgerschaftsgesetzes um knapp 50% gestiegen.
Seit Juni ist es deutlich einfacher, in Deutschland einen Einbürgerungsantrag zu stellen. Zum Beispiel müssen Ausländer:innen deutlich weniger Zeit in Deutschland verbracht haben als zuvor; und Doppelstaatsbürgerschaften sind grundsätzlich möglich.
Das Resultat?
- Die Zahl der Einbürgerungsanträge ist bereits jetzt 50% höher als 2022!
- … und die Wartezeiten haben sich deutlich verlängert, weil die Bürokratie natürlich völlig überfordert ist.
Was hat das mit dem Fachkräftemangel zu tun?
Ganz einfach: Ein schnellerer Pfad zur Staatsbürgerschaft macht uns attraktiver für Fachkräfte aus aller Welt.
Ja, ja, ich seh schon wie Leute versuchen werden, das auf eine Flüchtlings- oder Kulturdebatte zu verengen.
Aber der Punkt ist ja: Wir befinden uns in einem harten Konkurrenzkampf um globale Talente. Und die haben meist ziemlich viel Auswahl. Dass wir nicht anglophon sind und fast die höchsten Steuern weltweit verlangen, hilft uns im Attraktivitätsranking nicht.
Eine Staatsbürgerschaft ist aber ein großes Argument. Klar, will die nicht jeder. Aber allein die Option darauf zu haben, relativ zügig Rechtssicherheit und einen neuen Pass zu erlangen, wird für viele Ausländer:innen ein kräftiges Argument zugunsten Deutschlands sein.
Also: Während sich einige in den Medien und sozialen Medien darüber streiten, ob das Gesetz jetzt unseren Pass abwertet oder nicht, freue ich mich einfach darüber, dass wir endlich mehr Fachkräfte anlocken werden.
Denn rate mal, was mit der Wertigkeit unseres Passes geschieht, wenn unser Wohlstand erst einmal fachkräftemangelbedingt richtig schön abgerutscht ist.
Ganz genau.