In einer EY-Umfrage lassen deutsche Firmen kein Haar an der Bundesrepublik. Viele wollen im Ausland investieren, kaum jemand zuhause, und fast ein Drittel will Jobs abziehen.
Na, Lust auf die nächste Hiobsbotschaft? Laut der EY-Umfrage unter 115 Spitzenmanager:innen großer Industriefirmen wollen…
- 45% von ihnen neue Standorte außerhalb Deutschlands errichten
- Nur 13% in Deutschland neue Standorte errichten
- 29% Arbeitsplätze ins Ausland verlagern
- … und nur 4% aus dem Ausland nach Deutschland verlagern
Warum das eine schlechte Nachricht ist, brauche ich ja wahrscheinlich niemandem zu erklären? Das ist genau diese “Deindustrialisierung” vor der gerne mal gewarnt wird. Wenn Produktionskapazitäten, Kapital und Arbeitsplätze aus unserem Land abfließen, dann geht es ganz schnell an unseren Wohlstand.
Und um eines klarzustellen: Es den Firmen zu verbieten, hilft nichts. Sie machen es ja nicht, weil sie spontan Lust aufs Ausland haben, sondern weil es in Deutschland vor Problemen wimmelt, welche Vergrößerungen nicht wirtschaftlich machen.
Die Liste ist lang und ihr kennt sie mit Sicherheit schon zur Genüge: Bürokratie, hohe Steuern, hohe Arbeitskosten, mangelnde Digitalisierung, etc. …
Aber was ist das größte Problem von allen? Richtig: der Fachkräftemangel. 57% der Firmen in der EY-Umfrage sagen ganz ausdrücklich, dass das für sie eine wichtige Wachstumsbremse sei. Keine Arbeitskräfte, keine Expansion.
Und hier ein fun fact: Der Fachkräftemangel hängt ja auch mit allen anderen obigen Problemen zusammen. Keine Fachkräfte? Keine Digitalisierung. Keine Fachkräfte? Die Bürokratie stockt. Keine Fachkräfte? Natürlich steigen die Arbeitskosten, da sich Firmen um eine kleine Zahl von Talenten prügeln.
Also: Wenn wir nicht ständig pseudo-schockiert darüber sein wollen, dass uns die Firmen wegrennen oder wir viel langsamer als das Ausland wachsen, dann… lasst uns doch mal was gegen den Hauptgrund dafür unternehmen?