Die Bundesregierung versucht mit einigen neuen Maßnahmen qualifizierte Fachkräfte aus Indien anzulocken. Meiner Meinung nach genau der richtige Schritt.
Bundeskanzler Olaf Scholz und Arbeitsminister Hubertus Heil waren letzte Woche beide drüben in Indien, um die neue “Fachkräftestrategie Indien” mit 30 Maßnahmen zu bewerben. Darunter ist…
- die Digitalisierung der Visaerteilung
- die gezielte Beratung indischer Studierender
- mehr Jobmessen und Deutschkurse für Inder
- weniger Bürokratie
Genauso muss das sein. Wir haben bereits über 137.000 Inder:innen hier im Land (die Zahl ist aus Februar) und nur 3,7% von ihnen sind arbeitslos, gegenüber 7,1% in der Gesamtbevölkerung. 16% der Inder arbeiten auf Spezialistenniveau, 37% auf Expertenniveau.
In anderen Worten: Inder:innen sind schon jetzt ein unglaublich wertvoller Beitrag zum deutschen Arbeitsmarkt. Daraus können positive Netzwerkeffekte entstehen: Wenn Inder:innen hierzulande positive Arbeitsmarktergebnisse erzielen, spricht sich das rum und macht Deutschland als Zielland attraktiver.
Sorgen wir also bitte dafür, dass wir als Einwanderungsland für Fachkräfte attraktiver werden. Bürokratieabbau, Beratungsangebote und direkte Ansprache sind genau was wir tun müssen.
Leider beobachte ich in Deutschland des Öfteren einen ganz anderen Diskurs.
Wenn es um Fachkräfte aus dem Ausland geht, schleicht sich ganz schnell eine kaum versteckte Skepsis ein. Ein Migrationspakt mit Kenia wurde vor einigen Wochen komplett zerrissen (und völlig falsch dargestellt).
Ein Vorschlag, ausländische Fachkräfte mit Steuervorteilen zu locken, endete in einer völlig verqueren Neiddebatte.
Und am Ende kullern uns die Tränen über die Wangen, warum Firmen ihre Vakanzen nicht füllen können und schließen müssen. Ach, bitte.
Also: Lasst uns konsistent und smart sein. Fachkräfteanwerbung aus dem Ausland ist notwendig, ist richtig und kommt dem deutschen Wohlstand sowie Sozialsystem zugute.