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Wie ungleiche Chancen zu Arbeitskräftemangel führen

Wie ungleiche Chancen zu Arbeitskräftemangel führen
Inhaltsübersicht

Bildung ist ziemlich ungleich verteilt. Das hat große Folgen für den Fachkräftemangel.

Eine neue ifo-Bildungsstudie hat gezeigt, dass unterschiedliche Hintergründe einen sehr großen Effekt darauf haben, wer später aufs Gymnasium geht und wer nicht. Das klingt erst einmal fast trivial, aber die Studie füllt es mit Zahlen.

  • Kinder, deren Eltern kein Abitur und auch kein überdurchschnittlich hohes Einkommen haben ("niedriger Hintergurnd"), besitzen nur 44,6% der Wahrscheinlichkeit von Kindern aus Elternhäusern mit Abitur bzw. hohem Einkommen ("hohem Hintergrund"), aufs Gymnasium zu gehen
  • Anders gesagt: Kinder aus Haushalt #1 schaffen es nur halb so oft aufs Gymnasium wie aus Haushalt #2
  • Zwischen den Bundesländern herrschen dabei große Unterschiede. In Bayern beträgt die relative Wahrscheinlichkeit nur 38,1%, in Berlin - dem am wenigsten ungleichen Land - 53,8%

Die Auswirkung von Bildung auf den Fachkräftemangel lässt sich kaum überschätzen. Ich denke, die Verbindung ist offensichtlich: Je besser wir Schüler ausbilden und je mehr Möglichkeiten wir Kindern bieten, umso mehr Fachkräfte besitzen wir einige Jahre später. Und andersherum: Je stärker der Haushalt vordefiniert, wohin es mit einem Kind gehen wird, umso schwerer machen wir es ihnen, ihre Stärken zu erkunden und an ihnen zu feilen.

Wer über den Fachkräftemangel redet (und es etwas weiter als das Schlagwort "Zuwanderung" schafft), kommt nicht drumherum, über Aspekte wie die Quote der nicht ausgebildeten Menschen in Deutschland zu sprechen. Doch die ist eine direkte Funktion von Erfolg und Misserfolg unseres Bildungssystems. Dasselbe gilt natürlich für die Frauenerwerbsquote, denn Frauen mit Abitur arbeiten viel eher als ohne.

Das heißt nicht, dass unser Bildungssystem nicht differenzieren dürfte. Wir müssen nicht 100% der Kinder aufs Gymnasium schicken. Aber mir kann niemand erzählen, dass die Ergebnisse der ifo-Studie eine "effiziente" Verteilung darstellen. Zur Erinnerung: Bei den "niedrigen" Hintergründen geht es nicht um Haushalte, die am Rande der Kriminalität wanken und eine kleine Armee an Sozialarbeitern benötigen, sondern einfach nur um Haushalte ohne Abitur und mit "normalem" Einkommen.

Also: Setzen wir dabei an, wie wir den Zugang zu unserem Bildungssystem gestalten, und schon nehmen wir Deutschland in 20 Jahren eine sehr große Last beim Fachkräftemangel von den Schultern.

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Kommentiert von unserem Gründer & Geschäftsführer Karim Suhm.

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